Wie wir quilten wollen

Manchmal mag ich einigen zu naiv erscheinen. Keine Sorge, das bin ich nicht, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir friedlich zusammenleben können, sollten. In einer Gruppe von Menschen, mit denen wir uns austauschen und unser Hobby ausüben möchten.

Mein Bild der Rhein MQG ist das einer absolut offenen, toleranten Gemeinschaft, in der viel Platz für die unterschiedlichsten Charaktere ist. Wir haben uns zusammengefunden, um QuilterInnen einen Anlaufpunkt, ein Zuhause zu bieten. Das ist eine Menge Arbeit und eine Menge Spaß. Und es erfordert eine Portion Souveränität von jeder von uns.

Es ist leicht, sich generell auf die Fahne zu schreiben, dass man keine Minderheiten ausschließt. Klar, wir sind Gutmenschen, sind weltoffen und akzeptieren jegliche Gruppe (außer Nazis, versteht sich).
Aber davon rede ich nicht. Ich rede davon, dass jedeR Einzelne von uns Frieden und Toleranz im eigenen Vorgarten oder WhatsApp-Chat lebt. Ein Mitglied passt Dir nicht in den Kram, sagt was, das Dich nervt, benutzt Paneele oder Farben, die Du altmodisch findest, obwohl das doch hier eine moderne Gilde ist? Ein falsches Wort, eine vermeintlich blöde Bemerkung, ein kleines Missverständnis… Suck it up, Buttercup!

Haltet mal inne und überlegt, ob Ihr vielleicht etwas falsch verstanden habt. Ob die andere gerade einfach nur einen schlechten Moment oder Probleme hat, von denen Ihr nichts wisst. Seid Mensch. Versucht, Euch auf das Gute in jeder anderen zu konzentrieren. Wirklich! Wir alle haben Macken und Kanten, das ist so, und wird nicht besser, wenn wir älter werden. Aber wenn wir Befindlichkeiten, Animositäten und Lästereien Raum geben, verpassen wir das wirklich Wichtige: JedeN einzelnen Mitmenschen zu schätzen und dankbar zu sein, dass wir hier in einem Land ohne Krieg, mit allem, was wir zum Leben brauchen, zusammen leben und quilten können. Wir haben es selbst in der Hand und können über uns hinauswachsen. Und das schaffen wir!

Nico